Jubiläum für die grünen Klassenzimmer im Wald
10.09.2021, 09:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
30 Jahre Waldschulheime in Sachsen
An diesem Wochenende feiern die drei Waldschulheime in Sachsen Jubiläum: Vor 30 Jahren starteten die grünen Klassenzimmer mit waldpädagogischen Angeboten insbesondere für Schülerinnen und Schülern. In den Waldschulheimen von Sachsenforst können Kinder- und Jugendgruppen ein- oder mehrtägige Aufenthalte inklusive Programm, Übernachtung und Verpflegung erleben. Viele Familien in Sachsen kennen die Waldschulheime: Seit 1991 konnten über 160.000 Gäste (davon über 100.000 mit Übernachtung) in den drei Waldschulheimen begrüßt werden.
Forstminister Wolfram Günther gratuliert: »Auf dem Weg zum Wald der Zukunft spielen pädagogische Angebote und Umweltbildung eine wichtige Rolle. Seit nunmehr drei Jahrzehnten begeistern unsere Waldschulheime in Stannewisch, Conradswiese und Wahlsmühle junge Menschen mit vielfältigen Angeboten und sensibilisieren sie für das Ökosystem Wald. Und die Nachfrage ist ungebrochen: Ein Aufenthalt in einem der drei Waldschulheime von Sachsenforst ist bei Schulklassen sehr beliebt. Hier können sie erlebnis- und lehrreiche Tage verbringen, bei denen die zertifizierten waldpädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sachsenforst jede Menge Wissenswertes vermitteln. Ihnen möchte ich für Ihre tägliche, engagierte Arbeit herzlich danken. Ich freue mich sehr, dass nach dem coronabedingten Ausfall vieler Angebote jetzt wieder Kinder und Jugendliche unseren wertvollen Naturschatz – den Wald – hautnah kennenlernen können.«
Vielfältiges waldpädagogisches Angebot
Der Besuch eines Waldschulheimes garantiert Walderlebnis. Die Programme sind abwechslungsreich gestaltet und auf die jeweilige Altersgruppe – vom Kindergarten bis in die Oberstufe – zugeschnitten. Kinder erleben in den Waldschulheimen den Wald als ein komplexes und sensibles Ökosystem mit vielen wichtigen Funktionen. Sie lernen integrative, nachhaltige Forstwirtschaft kennen und werden an den aktiven Naturschutz herangeführt. Geleitet und unterstützt werden die Waldschulheime von ausgebildeten Försterinnen und Förstern sowie Forstwirtinnen und Forstwirten. Diese haben jeweils eine zertifizierte waldpädagogische Weiterbildung durchlaufen.
Die Nachfrage nach einem Aufenthalt in einem Waldschulheim ist groß. Besonders beliebt sind Termine von Mai bis Oktober. Diese können auch schon mal zwei Jahre im Voraus ausgebucht sein. Teilweise sind Kindergärten und Schulen in der jeweiligen Region der Waldschulheime Stammgäste und besuchen diese Walderlebnisorte jedes Jahr. Mit ihrem Angebot orientieren sich die Waldschulheime an den Jahreszeiten und am jeweiligen Lehrplan, so dass Themen aus Fächern wie Sachkunde oder Biologie anschaulich im Wald begreifbar gemacht werden.
Kurzportrait der drei sächsischen Waldschulheime
Im Waldschulheim Conradswiese im gleichnamigen Naturschutzgebiet südlich von Aue im Forstbezirk Eibenstock können Gäste die Natur des Erzgebirges hautnah erleben. Buchen-, Eichenmisch- und Fichtenwälder laden zum Erforschen ihrer Geheimnisse ein. Schulklassen, Kindertageseinrichtungen und Jugendgruppen lernen Wald, Forstwirtschaft und Naturschutz unter anderem beim Pflanzen von Bäumen oder der Biotoppflege ganz praktisch und eindrucksvoll kennen. Erst kürzlich verabschiedete sich der langjährige Leiter Rainer Siegel in den wohlverdienten Ruhestand.
Im Waldschulheim Stannewisch nördlich von Niesky im Forstbezirk Oberlausitz können vor allem Schülerinnen und Schüler unter dem Motto »Auf den Spuren der Natur« auf verschiedene Art und Weise die Natur der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft mit ihren Wäldern entdecken und erforschen. Umgeben von ausgedehnten Kiefernwäldern gehören zum Waldschulheim auch ein Wildgehege mit Dam- und Muffelwild, ein kleines Waldmuseum mit einer Sammlung früherer forstlicher Arbeitsgeräte und Anschauungsstücke zur forstlichen Geschichte sowie ein forstlicher Lehrpfad zu heimischen Baum- und Tierarten. Geleitet wird das Waldschulheim schon seit seinen ersten Jahren von Ralf Eichler.
Umgeben von Bergmischwäldern aus Fichten, Buchen und Tannen bietet der Forstbezirk Bärenfels im Waldschulheim Wahlsmühle nahe Altenberg im Osterzgebirge Kindern und Jugendlichen abenteuerliche Programme im Wald an. Unter dem Motto »Spielend lernen – entdecke den Wald« bestehen für die Gäste vielfältige Möglichkeiten, die Natur des Osterzgebirges kennenzulernen und die Wälder zu erforschen. Sie lernen unter anderem, welche wichtigen Funktionen der Wald erfüllt, und wie jeder dazu beitragen kann, ihn vor Gefahren zu schützen. Neben tollen Projekten zu Fledermäusen, Eulen oder Amphibien lockt auch ein Waldtheater die Besucher. Geleitet wird das Waldschulheim schon viele Jahre von Andreas Rudolph.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens veranstalten die Waldschulheime an diesem Wochenende Jubiläumsfeiern:
• im Waldschulheim Conradswiese am Samstag, 11.09.2021, ab 10 Uhr
• im Waldschulheim Stannewisch am Samstag, 11.09.2021, ab 13 Uhr
• im Waldschulheim Wahlsmühle am Sonntag, 12.09.2021, ab 13 Uhr
Neben den Waldschulheimen betreibt Sachsenforst landesweit zehn waldpädagogische Tageseinrichtungen wie die WaldErlebnisScheune Taura in Nordsachsen, den Walderlebnisgarten Eich östlich von Plauen oder die Bildungsstätte Sellnitz im Nationalpark Sächsische Schweiz. Weitere waldpädagogische Angebote von Sachsenforst wie Waldführungen, Waldjugendspiele oder Projekttage werden regelmäßig in den Forstbezirken und Schutzgebietsverwaltungen angeboten.
Kontakt
Staatsbetrieb Sachsenforst
Pressesprecher Marco HornTelefon: +49 3501 542 319Telefax: +49 3501 542 213E-Mail: SBS.Presse@smekul.sachsen.deMedienobjekte
- [Foto] In den grünen Klassenzimmern wird der Wald und seine vielfältigen Funktionen begreifbar gemacht - wie hier durch Leiter Ralf Eichler (links) im Waldschulheim Stannewisch
- [Foto] Seit 1991 konnten über 160.000 Gäste in den drei Waldschulheimen - wie hier in Conradswiese - begrüßt werden
- [Foto] Die Nachfrage nach einem Aufenthalt in einem Waldschulheim - wie hier in der Wahlsmühle im Osterzgebirge - ist groß: Teilweise sind die Termine bis zu zwei Jahre im Voraus ausgebucht