Das Birkhuhn muss seinen Platz in der Lausitz zurückbekommen

18.04.2024, 11:57 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Birkhuhnlebensraum (© Fritz Brozio)

Typischer Birkhuhnmlebensraum

Birkhuhnlebensraum (© Fritz Brozio)

Typischer Birkhuhnmlebensraum

Typischer Birkhuhnmlebensraum
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Birkhenne (© Karsten Nitsch)

Birkhenne am Rande der Muskauer Heide

Birkhenne (© Karsten Nitsch)

Birkhenne am Rande der Muskauer Heide

Birkhenne am Rande der Muskauer Heide

Experten auf Fachexkursion zur Wiederansiedlung der sehr seltenen Vogelart in Polen

Die Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) lädt ab heute auf eine Fachexkursion zum Thema Birkhuhnschutz ein. Reiseziel ist das polnische Ruszów in der Woiwodschaft Niederschlesien. Hier leben auch heute noch fortpflanzungsfähige Populationen des in Deutschland sehr seltenen Rauhfußhuhns. Eingeladen zu dem Fachaustausch sind Fachleute aus der sächsischen Vogelschutzwarte, der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz, des Bundesforstes und der LaNU. Sie wollen bei den Kollegen der polnischen Fortverwaltung praktische Erfahrungen zum Birkhuhnschutz sammeln. Als Ziel steht, das Birkhuhn in der Lausitz wieder anzusiedeln und es zum Kulturgut zu entwickeln.

»Das Birkhuhn hat noch vor 30 Jahren in Sachsen gelebt und sich hier fortgepflanzt. Der Braunkohleabbau hat ihm seinen Lebensraum geraubt. Deshalb soll die Vogelart, auch im Zuge der Entstehung von Bergbaufolgelandschaften, wieder nach Sachsen zurückgeholt werden«, so Stiftungsdirektor Dietmar Kammerschen. »In der Lausitz werden jetzt mit viel Geld zahlreiche Arbeitsplätze für hochqualifizierte Menschen geschaffen. Im gleichen Zuge soll auch Platz für das Kulturgut Birkhuhn sein!«, ergänzt der Direktor.

Das Birkhuhn (Tetrao tetrix) weist in Sachsen und Brandenburg heute keine fortpflanzungsfähigen Populationen mehr auf. Es kann als eine Leitart für intakte Lebensräume wie Sandheiden gesehen werden. Wo das Birkhuhn vorkommt, leben auch andere streng geschützte Arten wie Heidelerche, Brachpieper, Sperbergrasmücke, Steinschmätzer und weitere Arten des Offenlandes.

Hintergrundinfo
Regionale Akteure haben in einem langen Planungsprozess im Braunkohlenplan Nochten gemeinsam festgelegt, in der Oberlausitz wieder die notwendigen Lebensräume für die streng geschützte Vogelart zu schaffen. Das ist im Ziel 19 der Fortschreibung des Braunkohlenplans Tagebau Nochten aus dem Jahre 2014 festgeschrieben(Link zum Braunkohlenplan Nochten: https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/braunkohlenplanung/tagebau-nochten/fortschreibung-des-braunkohlenplans-nochten-2014/textteil-und-karten.html

www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/fileadmin/PDF-Dateien/Braunkohlenplanung/Braunkohlenplan_Nochten.pdf).
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Ebenso ist im Artenschutzprogramm Birkhuhn für den Freistaat Sachsen in Punkt 8.1.2 vermerkt, dass in der Bergbaufolgelandschaft Nochten Flächen birkhuhngerecht entwickelt werden sollen (Link zum Artenschutzprogramm Birkhuhn für den Freistaat Sachsen: www.natur.sachsen.de/ArtenschutzprogrammBirkhuhn_LfULG-SBS-SMUL_Endfassung_Version12_190815.pdf).

Möchten Sie weitere Infos zur LaNU, dann besuchen Sie unsere Internetseite www.lanu.de.


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