Fokus Energiewirtschaft: Grenzüberschreitende Kooperationen sächsischer Unternehmen für nachhaltige Industrie und Mobilität im Dreiländereck
03.11.2021, 12:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Im Rahmen des grenzüberschreitenden EU-Projektes EnergyTransPolSax »Gemeinsam neue Trends der Energiewirtschaft entdecken« findet am 4. November 2021 das 28. Polnisch-Deutsch-Tschechische Kooperationsforum im polnischen Szklarska Poręba statt. In diesem Jahr werden zahlreiche sächsische Vertreter aus Unternehmen, Netzwerken und Transfereinrichtungen mit polnischen und tschechischen Partnern Zukunftsthemen, wie Elektromobilität und CO2-Reduzierung durch den Einsatz von Wasserstoff in Industrie und Mobilität, diskutieren. Knapp 250 individuelle Gesprächstermine zwischen den Teilnehmern aus allen drei Ländern wurden im Vorfeld vereinbart.
»Sachsen, Polen und Tschechien stehen vor den gleichen großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wir meistern sie am besten im nachbarschaftlichen Dialog unserer Länder, durch Kooperationen der Wirtschaft und Wissenschaft und stets im Schulterschluss mit Europa«, betont Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und verdeutlicht das am Beispiel der Wasserstofftechnologie. »Aufgaben wie die Umgestaltung der Energiewirtschaft und Industrie hin zur CO2-Neutralität müssen wir als Chance begreifen. So will Sachsen beispielgebend beim Einsatz von Wasserstoff in der Wirtschaft sein. Da auch Tschechien und Polen die enormen Potenziale des Wasserstoffs sehen, können wir im Dreiländereck eine Wasserstoffmodellregion etablieren, wenn wir unsere Kompetenzen klug bündeln. Viele der benötigten Komponenten und Teilsysteme der Wasserstoffwirtschaft ähneln den heutigen Produkten von Zuliefer-, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen – Produkten, mit denen Polen, Tschechen und Sachsen bereits international führend sind«, so Dulig.
»Die erfreulich hohe Zahl der Gesprächstermine zeigt das große Interesse und auch den Bedarf der Teilnehmer am trilateralen Austausch. Mit dem Ausbau der Elektromobilität und mittelfristig dem Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur steht auch ein grenzüberschreitender Strukturwandel bevor, in der starken Automobil- und Zulieferindustrie in allen drei Ländern, beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und auch in den entsprechenden Energienetzen. Dazu gibt es viele Anknüpfungspunkte, die im Rahmen des grenzüberschreitenden Erfahrungsaustauschs weiter vertieft werden sollen, um mögliche Chancen für Kooperationen auszuloten. Der Außenhandel Sachsens mit Polen und Tschechien wird seit Jahren durch die überdurchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung in beiden Staaten beflügelt. Beide gehören zu den TOP-5 Handelspartnern für Sachsen und das Potenzial ist längst noch nicht ausgeschöpft«, sagt Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).
Das Kooperationsforum im Rahmen des EU-Projekts wird durch die Riesengebirgsagentur für Regionale Entwicklung (KARR) und die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) organisiert und durch Partner aus Sachsen, Polen und der Tschechischen Republik unterstützt. Ziel ist die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im sächsisch-polnischen Grenzraum, insbesondere in Bezug auf die Herausforderungen für Energiewirtschaft und Klimawandel.
»Ganz praktisch soll die Zusammenarbeit im polnisch-sächsischen Grenzraum im Mai kommenden Jahres auf der europäischen Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft E-world energy & water in Essen präsentiert werden. Darüber hinaus wird es eine Studienreise nach Sachsen geben und ein weiteres Kooperationsforum ist in Planung«, erläutert Horn die kommenden Aktivitäten im Projekt.
Die Finanzierung erfolgt über das Kooperationsprogramm INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Schirmherren für die Veranstaltung sind u.a. der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig und der Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien Cezary Przybylski.