Sächsische Unternehmen machen Dampf beim Einsatz von grünem Wasserstoff und Ausbau erneuerbarer Energien
14.04.2022, 08:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Thementag Wasserstoff von Wirtschaftsminister Martin Dulig – »Grüner Wasserstoff löst den gordischen Knoten der Energiewende und sichert langfristig viele Arbeitsplätze.«
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und Schlüsseltechnologie, mit der die sächsische Wirtschaft zukunftsfähig und erfolgreich bleibt. Das Industrieland Sachsen benötigt auf Basis erneuerbarer Energien hergestellten grünen Wasserstoff, um die Stahl- oder Chemieindustrie klimaneutral umzubauen. Mit einem Wasserstoff-Thementag am Gründonnerstag verleiht Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig der Thematik Nachdruck. Die fünf geplanten Unternehmensbesuche in den Landkreisen Meißen und Leipzig sowie in Dresden sollen verdeutlichen, welche Anforderungen die Wasserstoffwirtschaft an den Aufbau einer kompletten Infrastruktur von der Produktion bis zum Verbrauch stellt und wie Sachsen für diese neue Entwicklung gerüstet ist.
Martin Dulig besucht am 14. April den Kehrmaschinenhersteller FAUN Viatec GmbH in Grimma, die Wacker Chemie AG in Nünchritz, die Schmiedewerke Gröditz GmbH, die Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede GmbH und die Gasdruckregelanlage der SachsenNetze GmbH in Dresden. »Nur mit grünem Wasserstoff schaffen wir die Klimawende bis 2045!«, betont Minister Dulig. »Mein Thementag veranschaulicht, wie vielfältig sächsische Unternehmen diese Technologie einsetzen können. So kann grüner Wasserstoff Erdgas ablösen, was den CO2-Fußabdruck von Schmiedeprodukten auf quasi Null reduziert. Kehrmaschinen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle kommen als umweltfreundliche, leise und kosteneffiziente Alternative für viele Kommunen in Frage.«
Darüber hinaus besitzt Wasserstoff eine Schlüsselrolle für die künftige Energieversorgung. Dulig weiter: »Deutschland und die gesamte Europäische Union müssen sich von einseitigen Abhängigkeiten lösen, um ihre Energieversorgung sicherzustellen. Das führen uns der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen mehr denn je vor Augen. Wasserstoff wird zum Energieträger der Zukunft. Hergestellt aus erneuerbaren Energien macht er Europas Energieversorgung unabhängig und klimaneutral. Deshalb ist der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien auch so wichtig. Die sächsischen Unternehmen unterstützen diesen Ausbau.«
Anfang des Jahres hat Sachsens Regierung die Wasserstoffstrategie für den Freistaat beschlossen. Mit ihr wird das Ziel des sächsischen Koalitionsvertrags umgesetzt, eine Wasserstoffwirtschaft mit möglichst geschlossenen, sächsischen Wertschöpfungsketten aufzubauen. Die Strategie zeigt auf, welche zusätzlichen Maßnahmen in Sachsen über die Angebote von EU und Bund hinaus dafür benötigt werden. Dulig weiter: »Die Wasserstoffstrategie ist eine Überlebensstrategie für alle sächsischen Branchen – und damit ein Garant für viele Arbeitsplätze. Wir wollen, dass Sachsen beispielgebend beim Einsatz von Wasserstoff in der Wirtschaft wird. Er bietet uns neben der Mikroelektronik und Elektromobilität eine weitere große Chance auf einen ,Vorsprung Ost‘.«
Das sächsische Wasserstoff-Innovationscluster »HZwo – Antrieb für Sachsen« hat untersucht, welche Perspektiven Wasserstoff in Sachsen schafft: Die Wasserstoffwirtschaft kann hier im Jahr 2030 bis zu 4.800 Arbeitsplätze umfassen und rund 1,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Viele der benötigten Komponenten und Teilsysteme ähneln den heutigen Produkten von Zuliefer-, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen. Daher besitzt die Wasserstoffwirtschaft auch ein hohes Kompensationspotenzial für die Industrien, welche vom Strukturwandel betroffen sind.