Wir schlagen ein neues Kapitel in der Gestaltung der sächsischen Forschungslandschaft auf

29.09.2022, 14:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Zwei neue Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier sollen zu Leuchttürmen mit internationaler Anziehungskraft werden

Die mit Spannung erwartete Entscheidung zur Ansiedlung zweier Großforschungszentren ist gefallen:

Das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) in der sächsischen Lausitz und das Center for the Transformation of Chemistry (CTC) im Mitteldeutschen Revier haben sich im wissenschaftsgeleiteten Wettbewerb »Wissen schafft Perspektiven für die Region« durchgesetzt.

Die Entscheidung fußt auf der Grundlage einer intensiven wissenschaftlichen und transfergeleiteten Begutachtung der sechs finalen Antragskonzepte. Begutachtet wurde neben der wissenschaftlichen Exzellenz und dem langfristigen Forschungspotential der Konzepte auch die zu erwartende Transferleistung der künftigen Zentren und ihr Potential zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und Zukunftssicherung in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen. Im Ergebnis wurden die zur Lösung dieser großen Aufgaben am besten geeigneten Anträge ausgewählt.

Mit der Ansiedelung an mehreren Standorten in der sächsischen Lausitz und im Mitteldeutschen Revier in den nächsten Jahren sollen sich die Großforschungszentren zu Treibern des Fortschritts entwickeln, verankert in den Landkreisen Bautzen, Görlitz und Nordsachsen.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow schätzt nach der Entscheidung ein:
»Ich gratuliere den Gewinnern und Projektteams um Professor Hasinger und Professor Seeberger sehr herzlich zu diesem Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit bei der Umsetzung der großen Visionen, die mit den Großforschungskonzepten verbunden sind. Gleichzeitig darf man auch den Regionen gratulieren, die als Ganzes von den Ansiedlungen profitieren werden. Die Entscheidung markiert den Beginn eines neuen wissenschaftlichen Aufbruchs mit dem Anspruch, den Strukturwandel in den Regionen nicht nur zu begleiten, sondern gezielt mit zu gestalten. Beide Konzepte haben das Potential, völlig neue Innovationen zu generieren, die perspektivisch zu Anwendungen und damit attraktiv für die Ansiedelung von Unternehmen werden. Ich danke ausdrücklich auch den Gutachterinnen und Gutachtern, die die Anträge auf Herz und Nieren geprüft haben. Nur mit dieser Expertise konnten die Fördermittelgeber von Bund und den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt eine qualifizierte Entscheidung treffen.«

Das Deutsche Zentrum für Astrophysik wird vom wissenschaftlichen Direktor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Prof. Dr. Günther Hasinger geführt. Die Astrophysik ist eine Hightech-Wissenschaft mit großer Innovationskraft. Gleitsichtbrillen, Zeranfelder, wesentliche Bestandteile von Mobiltelefonen, Navi oder schnelle elektronische Banküberweisungen via Satellit wären ohne astronomische Forschung undenkbar. Dabei ist das Portfolio des DZA so vielfältig, dass es Jobs im wissenschaftlichen, aber noch deutlich mehr im nicht-wissenschaftlichen Bereich schaffen wird.

Das Center for the Transformation of Chemistry wird geführt von Prof. Dr. Peter H. Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung. Die zukünftige Versorgung Deutschlands und der Europäischen Union mit Chemikalien und Pharmazeutika muss durch lokale, kostengünstige und nachhaltige Produktionsprozesse hauptsächlich aus nachwachsenden Rohstoffen oder recycelten Materialien mit höchstem Arbeitsschutz- und Umweltstandards und drastisch verkürzten Transportwegen sichergestellt werden. Voraussetzung dafür ebenso wie für die Erreichung europäischer Klimaziele, wirtschaftlichen Wohlstandes und zukunftssicherer Beschäftigungschancen in der Region, ist die strukturierte und langfristig ausgerichtete Transformation der Chemie, also der Kern von CTC.

Mit der Entscheidung ist nun die Basis für die nächsten Schritte geschaffen. Informationen dazu werden morgen (30.09.) auf einer Pressekonferenz mit Wissenschaftsminister Gemkow, Prof. Hasinger und Prof. Seeberger um 11:30 Uhr im Mediazentrum der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden folgen.

Mehr Informationen zur heutigen Entscheidung finden Sie in der gemeinsamen Pressemitteilung von BMBF, Freistaat Sachsen und Land Sachsen-Anhalt.
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/pressemitteilungen/de/2022/09/290922-GFZ.html


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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