Energie- und Klimaschutzminister Günther bei Spitzengespräch in Berlin zur mitteldeutschen Solarindustrie

06.10.2022, 15:37 Uhr — Erstveröffentlichung

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02 Staatssekretär Michael Kellner (BMWK) beim Spitzengespräch zur mitteldeutschen Solarindustrie in Berlin (© Mike Schmidt)

02 Staatssekretär Michael Kellner (BMWK) beim Spitzengespräch zur mitteldeutschen Solarindustrie in Berlin (© Mike Schmidt)

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01 Energieminister Wolfram Günther beim Spitzengespräch zur mitteldeutschen Solarindustrie in Berlin (© Mike Schmidt)

01 Energieminister Wolfram Günther beim Spitzengespräch zur mitteldeutschen Solarindustrie in Berlin (© Mike Schmidt)

Auf Einladung von Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther sind am Donnerstag (6.10.) in Berlin BMWK-Staatssekretär Michael Kellner, führende Vertreterinnen und Vertreter der sächsischen und mitteldeutschen Solar- und Halbleiterindustrie sowie des sachsen-anhaltischen Wirtschaftsministeriums zu einem Spitzengespräch zusammengekommen. Ziel des Gesprächs in der Landesvertretung des Freistaats war der Austausch über Potenziale und konkrete Schritte für den Wiederaufbau der mitteldeutschen Solarindustrie.

Aus diesem Anlass sagte Günther: »Deutschland und Europa sind auf dem Weg zur CO2-freien Energieerzeugung. Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den Energiekrieg, den Russland gegen den Westen führt, sehen wir gerade: Fossile Abhängigkeiten machen uns extrem verwundbar. Wir sehen aber auch: Die Potenziale von erneuerbare Energien als wirksame Preisbremse werden nicht ausreichend genutzt.

Wir müssen auf allen Ebenen den Ausbau der Erneuerbaren beschleunigen. Photovoltaik ist hierbei eine tragende Säule. Sachsen und Mitteldeutschland verfügen über exzellente Unternehmen in diesem Bereich, über eine bestens aufgestellte Wissenschaftslandschaft und Sachsen ist der führende Halbleiter-Standort in Europa. In der Summe heißt das: Mitteldeutschland verfügt über die idealen Voraussetzungen dafür, dass eine europäische Solar-Renaissance zu großen Teilen hier stattfinden kann.

Die Nachfrage nach Photovoltaik war europaweit noch nie so groß wie heute. Allein Deutschland will seine installierte PV-Leistung bis 2030 von 60 auf 215 Gigawatt steigern. Diese Ziele sind nicht nur eine Chance für den Klimaschutz und für die europäische Energiesouveränität, sondern bieten enorme wirtschaftliche Potenziale für Sachsen und Mitteldeutschland.

Die Photovoltaik-Branche steht aktuell vor großen Herausforderungen: Fachkräftemangel, hohe Produktionskosten aufgrund gestiegener Energie- und Rohstoffpreise, Abhängigkeit von China bei Ausgangsmaterialien und Technologie. Auch darüber haben wir heute diskutiert.

Das Ziel heißt europäische Energiesouveränität. Die Technologien dafür müssen wir in Europa selbst entwickeln und herstellen können. Photovoltaik als eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende muss innerhalb Europas produziert werden. Damit meine ich nicht die autarke Vollversorgung unseres Marktes, sondern die Fähigkeit, die komplette Wertschöpfungskette verfügbar zu haben und skalierbar zu machen. Mitteldeutschland spielt hier eine entscheidende Rolle. Es gibt eine Mischung aus Druck von außen und enormen Chancen. Das Zeitfenster zu handeln, ist günstig.«

Am 18. Mai veröffentlichte die EU-Kommission im Rahmen des »RePowerEU«-Pakets eine Solarstrategie, die unter anderem auch die Stärkung der europäischen Solarindustrie anstrebt. Sachsen unterstützt das Ziel eines Important Project of Common European Interest (IPCEI) für Photovoltaik. Ein solches IPCEI soll die Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten für innovative PV-Fertigungstechnologien mobilisieren und ihre Umsetzung für die kommerzielle Produktion erleichtern

Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis 2030 80 Prozent der Energie aus Erneuerbaren kommen sollen. Das Zwischenziel der EU-Kommission sieht 45 Prozent erneuerbare Energien bis 2030 in Europa vor.

Der Bundesrat hat am 16. September einem Entschließungsantrag zum Wiederaufbau einer europäischen Solarindustrie zugestimmt. Der Antrag geht auf die Initiative Sachsens und des SMEKUL zurück. Damit wird der Bund aufgefordert, der möglichen Gefährdung der Photovoltaik-Ausbauziele aufgrund von Rohstoffmangel entgegenzuwirken, Maßnahmen für ausreichend Fachkräfte zu ergreifen und sich bei der EU gegen Preisdumping und für die Herstellung fairer internationaler Wettbewerbsbedingungen einzusetzen.

Am Spitzgengespräch nahmen neben BMWK-Staatssekretär Kellner, Staatsminister Günther und Energiestaatssekretär Dr. Lippold Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Bundestags, des Bundeswirtschaftsministeriums, des sachsen-anhaltischen Wirtschaftsministeriums, des europäischen Branchenverbands SolarPower Europe, des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, sowie der Unternehmen Meyer Burger, Solarwatt und Wacker Chemie teil.


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