Umweltminister Günther: »Oberlausitzer Biosphärenreservat steht modellhaft für echte Nachhaltigkeit«

24.05.2024, 10:37 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Festprogramm würdigt 30-jähriges Bestehen

Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft feiert an diesem Wochenende sein 30-jähriges Bestehen unter dem Motto »30 Jahre Biosphärenreservat – Mensch mit Natur im Wandel«. Eine Rundfahrt mit Umweltminister Wolfram Günther in prägende Bereiche des Gebiets, zwei Exkursionen, eine Festveranstaltung und eine Fachtagung markieren dieses Ereignis. Typische Bestandteile von Sachsens einzigem Biosphärenreservat sind ausgedehnte und teilweise Jahrhunderte alte Teichgebiete. Hinzu kommen Heidelandschaften, naturnahe Wälder sowie Bergbaufolgelandschaften.

Anlässlich des Festwochenendes betonte Umweltminister Wolfram Günther: »Das Biosphärenreservat steht modellhaft für echte Nachhaltigkeit. Hier werden Naturschutz, Landnutzung, Kultur und Regionalentwicklung gemeinsam mit vielen Beteiligten umgesetzt. Diesen Ansatz möchten wir insgesamt im Land stärker verankern. Denn es geht darum, nicht Schutz und Nutzungen gegeneinander auszuspielen. Vielmehr gilt es, verschiedene Ansprüche zu integrieren. Darüber hinaus ist das Reservat ein Ort der Umweltbildung und des Naturerlebens. Die Prägung durch alte Kulturlandschaften einerseits und ehemalige Tagebaue andererseits macht das Biosphärenreservat besonders interessant und seine Entwicklung zugleich anspruchsvoll. Ich danke von Herzen all denjenigen, die sich für das Reservat und seine Belange engagieren – sei es in den Kommunen oder der Reservatsverwaltung, in Verbänden, auf Seiten der Land- und Teichwirtschaft oder im Gastgewerbe. In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten weiterhin beste Erfolge.«

Der Leiter des Biosphärenreservats, Torsten Roch, ergänzt: »Unser Motto zum Jubiläum ‚Mensch mit Natur im Wandel‘ spiegelt die enge Verknüpfung vom Schutz der jahrhundertealten Kulturlandschaft und dem Wirtschaften der Menschen im Gebiet wider. Seit der Sicherstellung im Jahr 1994 konnten durch partnerschaftliche Zusammenarbeit viele Meilensteine für die Erhaltung und Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft erreicht werden und wir blicken freudig nach vorne, um in dieser besonderen Landschaft und mit den Menschen vor Ort die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.«

Das Programm zum 30-jährigen Bestehen umfasste und umfasst am Freitag (24.05.) eine Rundfahrt mit Umwelt- und Landwirtschaftsminister Wolfram Günther in die Bergbaufolgelandschaft am Speicher Lohsa II sowie zu einem Kiebitzschutzprojekt bei Kaschel, zwei Fachexkursionen in weitere gebietstypische Bereiche und die abendliche Festveranstaltung am Schloss Spreewiese mit Akteurinnen und Akteuren aus der 30-jährigen Geschichte des Biosphärenreservats sowie einem Grußwort von Umwelt-Staatssekretär Dr. Gerd Lippold. Eine Fachtagung im HAUS DER TAUSEND TEICHE mit Vorträgen zu Geschichte, Entwicklung und Funktionen des Reservats rundet am Samstag (25.5.) das Programm ab.

Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft erstreckt sich über eine Fläche von gut 30.000 Hektar. Es zeichnet sich durch einen häufigen Wechsel von breiten Auen und Niederungen der Flüsse mit trockenen Dünen und weitläufigen Kiefernwäldern aus. In den Auen und vermoorten Senken zwischen den Dünen wurden schon im Mittelalter Karpfenteiche angelegt.

Der zwischen Lohsa und Bärwalde befindliche Teil gehört zum Oberlausitzer Bergbaurevier. Die Tagebaue sind mittlerweile geflutet und die Abraumkippen wieder bewaldet oder als Felder genutzt. Aber auch die großräumige Grundwasserabsenkung im Umfeld der Tagebaue hat wertvolle Feuchtgebiete, vor allem Moore, ausgetrocknet.

Das Gebiet ist in drei Schutzzonen gegliedert: die Kernzone (Größe: 1.124 ha), die Pflegezone (12.015 ha) und die Entwicklungszone (16.963 ha). Zusammen bilden Sie auch Sachsens größtes Vogelschutzgebiet. Während in der Kern- und Pflegezone der Naturschutz im Mittelpunkt steht, dient die Entwicklungszone der Gestaltung der landschaftstypischen Dörfer und der Agrarlandschaft, aber auch der Regeneration stark geschädigter Gebiete wie der Bergbaufolgelandschaften.

Bereits 1990 wurde der zentrale Teil des Naturraumes aufgrund seiner einzigartigen Naturausstattung als Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung unter Schutz gestellt. 1994 – also vor genau 30 Jahren – erfolgte die einstweilige Sicherstellung als Biosphärenreservat. 1996 wurde die Anerkennung als 13. UNESCO-Biosphärenreservat in Deutschland nach dem Programm "Der Mensch und die Biosphäre" ausgesprochen.

Weitere Informationen zum Oberlausitzer Biosphärenreservat: www.biosphaerenreservat-oberlausitz.de

Allgemeine Informationen zu Biosphärenreservaten: www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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