Umweltstaatssekretär Menke: »Wir gehen die Herausforderungen für die sächsische Wasserwirtschaft an«

05.03.2025, 14:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Grundsteinlegung zum Neubau der Bewirtschaftungszentrale Südraum Leipzig

Mit der feierlichen Grundsteinlegung haben am Mittwoch (05.03.) im Beisein von Sachsens Umweltstaatssekretär Ulrich Menke die Bauarbeiten für die neue Bewirtschaftungszentrale auf dem Gelände der Landestalsperrenverwaltung in Rötha begonnen. Damit werden die technischen und räumlichen Voraussetzungen für eine zentrale Gewässerbewirtschaftung im Südraum Leipzigs geschaffen. Die Bewirtschaftungszentrale wird künftig die Verteilung des zur Verfügung stehenden Wassers zentral koordinieren.

Ulrich Menke: »Der Ausstieg aus der Braunkohleförderung, der damit verbundene Strukturwandel und die Auswirkungen des Klimawandels stellen die sächsische Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Der Wasserbedarf für Industrie, Tourismus, die Bergbaufolgeseen und für die Bewältigung des Klimawandels wird absehbar steigen. Gleichzeitig wird weniger Wasser zur Verfügung stehen. Wir gehen diese Herausforderungen an. Die hier entstehende Bewirtschaftungszentrale hat künftig eine zentrale Rolle für die nachbergbauliche Gewässerbewirtschaftung im Südraum Leipzig. Sie gehört zu einer Vielzahl von Maßnahmen, mit denen wir die vom Bergbau in Mitleidenschaft gezogene Gewässerlandschaft im Mitteldeutschen Revier wiederbeleben.«

Eckehard Bielitz, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung: »Mit der neuen Bewirtschaftungszentrale werden bereits jetzt die Weichen gestellt für die Zeit nach dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung in Sachsen. Damit der Strukturwandel in den Revieren gelingen kann, ist ein strategisches Wassermanagement essenziell. Schon heute wissen wir, dass in den Flüssen des Mitteldeutschen Reviers und der Lausitz künftig weniger Wasser zur Verfügung stehen wird. Deshalb ist die neue Bewirtschaftungszentrale in Rötha ein wichtiger Baustein für die künftige Entwicklung im Südraum Leipzig.«

Die Bewirtschaftungszentrale wird an die Landestalsperrenverwaltung Sachsen angegliedert. Sie ist wesentliches Element eines umfangreichen Maßnahmenpakets, das derzeit in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren aus Wasserwirtschaft, Bergbau und Verwaltung ermittelt und umgesetzt wird.
Bis Ende 2026 soll der Bau fertiggestellt sein, die Gesamtkosten von rund 4 Millionen Euro werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), des Just Transition Fonds (JTF) und des Freistaates Sachsen finanziert.

Hintergrund:
Am 3. Juli 2020 beschloss der Deutsche Bundestag mit dem Kohleausstiegsgesetz das Ende der Braunkohleverstromung bis 2038. Damit läutete er den Strukturwandel in den Kohlerevieren ein – so auch in Mitteldeutschland.
Durch den Ausstieg aus der Braunkohleförderung wird den Flüssen des Mitteldeutschen Reviers künftig weniger Wasser zur Verfügung stehen. Um die Kohle abbauen zu können, musste Grundwasser abgepumpt und in die Flüsse eingeleitet werden. Dadurch wurden in den vergangenen hundert Jahren die Flusspegel vor allem im Sommer künstlich erhöht. Nach Ende des Kohleabbaus wird diese Stützung fehlen. In den Flüssen wird daher in Zukunft vor allem im Sommer weniger Wasser vorhanden sein, die Schwankungen des Abflusses werden zunehmen. Gleichzeitig steigt der Grundwasserspiegel wieder an. Dieser Prozess wird mehrere Jahrzehnte dauern.
Die Bewirtschaftungszentrale Südraum Leipzig ist ein gemeinsames Projekt der strategischen Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Westsachsen, in der Fachministerien und Behörden aus Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) und der Regionale Planungsverband Leipzig-Westsachsen zusammenarbeiten.

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen ist zuständig für die Gewässer I. Ordnung im Freistaat Sachsen und führt in Sachsen viele hoheitliche Aufgaben im Bereich Wasserwirtschaft aus. Deshalb wurde entschieden, die neue Bewirtschaftungszentrale an den Staatsbetrieb anzugliedern und am Standort Rötha anzusiedeln.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
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