Erste Seenverbindung im Leipziger Neuseenland
18.05.2013, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Schleuse zwischen Markkleeberger und Störmthaler See freigegeben
Im Beisein von Umweltminister Frank Kupfer ist heute (18. Mai 2013) die Kanupark-Schleuse zwischen dem Markkleeberger und Störmthaler See im Leipziger Neuseenland offiziell freigegeben worden. „Nach zwei Jahren Bauzeit können wir heute einen wichtigen Schritt zur wassertouristischen Erschließung des Leipziger Neuseenlandes tun“, sagte Kupfer bei den Einweihungsfeierlichkeiten an Bord der MS Wachau. „Denn damit ist die erste schiffbare Wasserverbindung zwischen zwei Bergbaufolgeseen im Leipziger Südraum fertig gestellt und nutzbar. Mit Hilfe der 800 Meter langen Verbindung und dem dazugehörigen Schleusenbauwerk gelangen Kanu- und Paddelboote künftig von dem einen auf den anderen See, ohne aus dem Boot aussteigen zu müssen. Und auch das Fahrgastschiff MS Wachau kann jetzt den Höhenunterschied von vier Metern überwinden und auf beiden Seen unterwegs sein.“ Die für den Wassertourismus erschlossene Seefläche beträgt jetzt fast 1 000 Hektar. Der Freistaat Sachsen hat die Herstellung der Wasserverbindung mit rund 4,7 Millionen Euro unterstützt.
Die Flutung des Markleeberger Sees begann im Juli 1999, der Störmthaler See folgte ab September 2003. Im vergangenen Jahr erreichten beide Seen ihren Endwasserstand. Von den 20 größeren Bergbaufolgeseen im Leipziger Neuseenland sind bisher 16 vollständig gefüllt. Zum Abschluss der wassertouristischen Erschließung sollen im Neuseenland etwa 200 Kilometer befahrbare Wasserwege und 18 Bergbaufolgeseen mit ca. 7 900 Hektar Seewasserflächen für Einheimische und Touristen zur Verfügung stehen. Die zwei restlichen Seen sind dem Naturschutz vorbehalten.
Seit 2003 hat der Freistaat Sachsen Vorhaben bzw. Maßnahmen der Folgenutzung in den Braunkohlensanierungsgebieten mit insgesamt 62 Millionen Euro unterstützt. „Der Freistaat wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die ehemaligen Bergbaulandschaften in Sachsen zu lebenswerten Regionen für Mensch und Natur werden“, so der Minister. Im Rahmen des neuen Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung stellt der Freistaat Sachsen von 2013 bis 2017 220 Millionen Euro Landesmittel bereit, davon allein 44 Millionen Euro für Maßnahmen der Folgenutzung.