Förderung für Klimaanpassung in Kommunen

06.07.2016, 14:21 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

TU Dresden und LfULG werben 1,9 Millionen Euro aus EU-Umweltprogramm ein

Die Technische Universität Dresden hat im Juni den Zuschlag für ein fünfjähriges Projekt zur Klimaanpassung in Kommunen erhalten. Das Projekt „LIFE LOCAL ADAPT“ („lokale Anpassung“) im EU-Umweltprogramm LIFE 2014 - 2020 startet am 1. Juli 2016 und umfasst ein Gesamtvolumen von 3,2 Millionen Euro. Davon werden 1,9 Millionen Euro (60 Prozent) von der Europäischen Union gefördert. Ziel des Projektes ist es, insbesondere kleinere Städte und Gemeinden bei der Erarbeitung ihrer Klimastrategien und -anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Dabei sollen sie auch auf aktuelle Forschungsergebnisse und die Expertise der Wissenschaftler zurückgreifen können. Neben der TU Dresden als Projektkoordinator sind das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sowie weitere Partner aus Deutschland, Tschechien, Österreich und Lettland beteiligt.

Der Projektantrag setzte sich in einem komplexen und mehrstufigen Verfahren unter zahlreichen Wettbewerbern aus ganz Europa in der Auswahlrunde 2015/2016 durch. „Ich freue mich außerordentlich über diesen Erfolg“, sagte Umweltminister Thomas Schmidt. „Das Projekt wird Kommunen in Sachsen helfen, notwendige Maßnahmen zur Anpassung an Klimaveränderungen zu identifizieren und deren Umsetzung zu beginnen. Das ist auch ein Beitrag zur Umsetzung unseres Energie- und Klimaprogramms Sachsen 2012“.

Prof. Christian Bernhofer, Institutsdirektor und Leiter der Professur für Meteorologie an der Technischen Universität Dresden, betont, dass „LIFE LOCAL ADAPT“ die einmalige Gelegenheit biete, Klimaanpassung in den kleineren Kommunen zu unterstützen und international zu vergleichen. „Wir werden mit diesem Projekt unsere umfangreichen Kenntnisse und Modelle zur Klimaentwicklung zielgerichtet in die praktische Umsetzung einbringen“, so Professor Bernhofer.

Kommunen und ihre Einwohner sind unmittelbar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, beispielsweise durch Hitzeentwicklung in eng bebauten Städten, durch Probleme bei der Wasserver- und -entsorgung bei Starkregen und Dürre oder durch Hochwassergefahren. Die Kommune kann diesen Entwicklungen zum Beispiel durch eine angepasste Stadt- und Freiraumplanung, entsprechenden Vorkehrungen beim Katastrophenschutz oder durch die vorsorgende Gestaltung der technischen und sozialen Infrastruktur begegnen. Bisher fehlen in den meisten Städten und Gemeinden dazu aber die Kenntnisse und praktischen Erfahrungen. An dieser Stelle setzt das Projekt „LIFE LOCAL ADAPT“ an. Während der fünfjährigen Laufzeit soll das Thema in der kommunalen Praxis stärker verankert werden. Die im Projekt beteiligten Kommunen werden dabei von externen Beratern, sogenannten „Climate Coaches“, vor Ort begleitet und unterstützt.

Hintergrund:

LIFE ist das Förderprogramm der Europäischen Union für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik, mit dem seit 1992 über 4 000 Projekte europaweit finanziert wurden. Es wurde zur aktuellen Förderperiode 2014 - 2020 in der fünften Programmgeneration mit einem Gesamtbudget von über 3,4 Milliarden Euro neu aufgelegt. In der Vergangenheit gab es bislang zwei erfolgreiche Projektanträge aus Sachsen. Im Jahr 1994 erhielt das Naturschutzprojekt „Doberschützer Wasser zum Schutz der Großen Rohrdommel“ im Landkreis Bautzen einen Zuschlag. Das LIFE-Projekt UFIPOLNET (Korngrößenverteilung von Nanopartikeln in Messnetzen zur Luftüberwachung mit vier Messstellen in Europa) wurde zwischen 2004 und 2008 gefördert und zielte auf die Vereinfachung von Messgeräten für ultrafeine Staubpartikel in der Luft.

Weitere Informationen zum Projekt LIFE LOCAL ADAPT:

Prof. Dr. Christian Bernhofer:
Tel.: +49 351 463-31340
E-Mail: christian.bernhofer@tu-dresden.de

Dipl.-Hydrol. Majana Heidenreich
Tel.: +49 351 463-39103
E-Mail: majana.heidenreich@tu-dresden.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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