Aktuelle Wolfsnachweise im Landkreis Zwickau

05.03.2020, 12:29 Uhr — Erstveröffentlichung

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Wolf in Fotofalle getappt (© private Wildkamera)

Die Aufnahme des Wolfes stammt aus einer privaten Wildkamera im Raum Crimmitschau

Wolf in Fotofalle getappt (© private Wildkamera)

Die Aufnahme des Wolfes stammt aus einer privaten Wildkamera im Raum Crimmitschau

Die Aufnahme des Wolfes stammt aus einer privaten Wildkamera im Raum Crimmitschau

Daten belegen, dass ein Wolf im Raum Crimmitschau unterwegs ist

Drei Fotos zeigen einen Wolf, der durch den Wald streift. Die Bilder stammen aus der automatischen Wildkamera eines Jägers, die Mitte Februar 2020 im Bereich der Stadt Crimmitschau im Landkreis Zwickau entstanden sind. Anhand der zur Bewertung vorgelegten Bilder und einer eingeholten Expertise beauftragter Institutionen könne bestätigt werden, dass es sich bei dem abgebildeten Tier um einen Wolf handelt, teilte die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mit. Vermutlich handelt es sich um einen Jährling. Das Geschlecht konnte anhand der Fotos nicht bestimmt werden.

Diese Fotos sind nicht die einzigen Nachweise eines Wolfes aus dem Raum Crimmitschau. Die nachträgliche Untersuchung einer Speichelprobe von gerissenen Schafen, die im Rahmen einer Begutachtung durch die Fachstelle Wolf in der Gemeinde Neukirchen Anfang Dezember 2019 genommen worden war, habe die bereits vor Ort getroffene Annahme bestätigt, dass der Wolf mit hinreichender Sicherheit als Verursacher des Schadens in Frage kommt.

Aktuell ist noch unklar, ob es sich bei den oben genannten Nachweisen um ein und denselben Wolf handelt. Auch kann im Moment nicht gesagt werden, ob sich das Tier nur kurzfristig in der Region aufhält oder dort sesshaft geworden ist. Diese Fragen sollen mit Hilfe des sächsischen Wolfsmonitorings in den nächsten Monaten geklärt werden. Dazu kann auch die Bevölkerung einen wertvollen Beitrag leisten: Wer einen Wolf sichtet oder Spuren entdeckt, soll das bitte zeitnah bei der Fachstelle melden.

Da in allen Teilen Sachsens jederzeit mit der Anwesenheit eines Wolfes gerechnet werden kann, sollten Halter von Schafen und Ziegen für den Schutz ihrer Tiere Vorkehrungen treffen. Einen guten Schutz bieten Elektrozäune, welche für Schaf- und Ziegenhalter vom Freistaat Sachsen gefördert werden. Seit Anfang 2019 liegt der Fördersatz bei 100 Prozent der förderfähigen Kosten. Alternativ können die Tiere über Nacht auch eingestallt werden. Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material werden seitens des Wolfsmanagements nicht empfohlen. Sie stellen eine rein physische Barriere dar und verfügen über keine aktive, abschreckende Wirkung. Erfahrungsgemäß können sie von Wölfen leicht untergraben oder übersprungen bzw. überklettert werden.

Tierhalter, die Fragen zum Herdenschutz bzw. zur Förderung von präventiven Schutzmaßnahmen haben, können sich jederzeit an den Herdenschutzbeauftragten Ulrich Klausnitzer wenden: 0151 - 5055 1465 | mailto:herdenschutz@klausnitzer.org.

Für die Meldung von Nutztierrissen, sowie toten, verletzten oder auffälligen Wölfen in Sachsen steht rund um die Uhr eine kostenlose Hotline zur Verfügung: 0800 555 0 666

Hintergrundinformationen:

Der letzte Nachweis eines Wolfes im Landkreis Zwickau liegt zwei Jahre zurück. Am 01.03.2018 wurde ein männlicher Wolf bei einem Verkehrsunfall auf der A 72 in der Nähe der Anschlussstelle Niederfrohna bei Chemnitz (LK Zwickau) getötet. Die Genetik hatte ergeben, dass es sich bei dem Wolf um einen Nachkommen des Schneverdingen Rudels in Niedersachsen handelte.

Der Erstnachweis eines Wolfes im Landkreis Zwickau erfolgte im März 2014. Nach der Sichtung eines wolfsähnlichen Tieres in der Nähe von Wilkau-Haßlau gelang es dem Beobachter vor Ort Haare des Tieres einzusammeln. Die genetische Untersuchung der Haare am Senckenberg Institut für Wildtiergenetik in Gelnhausen bestätigte, dass es sich bei dem Tier um einen Wolf handelte. Die Wölfin stammte aus dem Spremberger Rudel (grenzübergreifend zwischen Sachsen und Brandenburg) und wurde kurze Zeit später erstmals auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf in Thüringen nachgewiesen. Seitdem ist die Wölfin dort sesshaft.

Das nächst gelegene bestätigte Wolfsterritorium zu den aktuellen Nachweisen ist das Výsluni Rudel in der Tschechischen Republik. Die Genetik hat bestätigt, dass die Wölfe dieses Rudels auch auf sächsischer Seite im Grenzbereich zwischen Oberwiesenthal und Jöhstadt im Erzgebirgskreis unterwegs sind.


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Verlauf der Medieninformation

Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de
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