Breites Bündnis aus Wirtschaft, Forschung, Verbänden und Politik will Deutschlands Wasserstofftechnologie-Zentrum in Sachsen aufbauen

09.02.2021, 14:27 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Deutsche Wasserstoffwirtschaft weltweit konkurrenzfähig machen - Gemeinsame Pressemitteilung des HIC-Bündnisses

Das Wasserstofftechnologie-Zentrum des Bundes soll in Sachsen entstehen – das ist das Ziel der Landespolitik und eines Zusammenschlusses sächsischer Unternehmen, Verbände, Forschungseinrichtungen und Universitäten. Heute haben sie ihr gemeinsames Konzept für das »HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center« in Chemnitz vorgestellt. Dort könnte das Zentrum schon in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen, denn bereits jetzt ist der Standort ein Forschungs- und Transferschwerpunkt für Wasserstofftechnologien sowie Brennstoffzellen-Fahrzeugantriebe. Zahlreiche Forschungsprojekte mit Förderungen von Land, Bund und EU belegen das. Auch ein Technologie-Campus ist schon komplett erschlossen: Das HIC würde die bestehenden Strukturen mit einem hochmodernen Fahrzeuglabor, einem umfangreichen Wasserstoff-Zertifizierungszentrum, Prüfständen für Brennstoffzellen sowie einem Fortbildungszentrum auf internationalem Niveau festigen. Insbesondere Mittelständler werden dort neue Produkte entwickeln und zertifizieren können, um vom Zukunftsmarkt Wasserstoff zu profitieren – auch im weltweiten Wettbewerb mit Japan, China oder den USA.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig, Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze unterstützen die Bewerbung mit Nachdruck. Hinter dem HIC stehen außerdem das Innovationscluster HZwo e.V., die Technische Universität Chemnitz und die Technische Universität Dresden, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie BMW Leipzig, der Automobilzulieferer Vitesco Technologies sowie viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), an denen insgesamt rund 10 000 Arbeitsplätze hängen.

Die Forschung rund um das Thema Wasserstoff verspricht kohlenstoffdioxidfreie Mobilität und einen nachhaltigen industriellen Aufschwung. Um Industrie und Gesellschaft bei der Umstellung auf diesen neuen Energieträger zu unterstützen, hat die Bundesregierung einen Standortwettbewerb für ein »Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen« ausgerufen. Es soll sich auf die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie im Bereich Mobilität konzentrieren und dafür sorgen, dass Deutschland international Taktgeber dieser Zukunftsindustrie werden kann. Wasserstofftechnologien »Made in Germany« sollen auf der ganzen Welt konkurrenzfähig sein – auch im Vergleich mit Japan, China oder den USA.

Sachsens »HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center« muss sich gegen bundesweite Konkurrenz durchsetzen: In der ersten Stufe des Wettbewerbs wählt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bis Ende März 2021 aus allen Bewerbungen drei Finalisten aus. Diese werden anschließend im Rahmen von Machbarkeitsstudien auf Herz und Nieren geprüft. Die Entscheidung über den Zuschlag für das beste Konzept fällt im Spätsommer.

Idealer Standort für Wasserstofftechnologien »Made in Germany«

Chemnitz steht mit dem HIC vor dem Schritt vom Forschungsstandort zum Wertschöpfungsstandort für Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien. Das Innovationscluster HZwo e.V., die sächsische Kompetenzstelle rund um die Themen »Brennstoffzellen« und »grüner Wasserstoff«, koordiniert die Bewerbung des HIC und bündelt die Stärken der Akteure vor Ort und in der Region. Gemeinsam mit der TU Chemnitz, der TU Dresden, der Fraunhofer-Gesellschaft, BMW Leipzig, Vitesco Technologies und vielen weiteren Industriepartnern sollen am Standort Chemnitz ein großes Fahrzeuglabor, ein umfangreiches Wasserstoff-Zertifizierungszentrum, Prüfstände für Brennstoffzellen sowie ein Fortbildungszentrum und ein Experience Lab entstehen. Industrieunternehmen, Mittelständler und Automobilzulieferer aus ganz Deutschland hätten dort die Möglichkeit, die von ihnen entwickelten Brennstoffzellen, Antriebe und Tanktechnologien bis zum Gesamtfahrzeug bedarfsgerecht zu testen und weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Mobilität von morgen auf der Straße und der Schiene.

Im Umfeld des Standortes befinden sich fünf Fahrzeug- und Motorenwerke von VW, BMW und Porsche sowie rund 780 Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister für den Automobilbau. Allein die Unternehmen im HIC-Bündnis sichern gegenwärtig etwa 10.000 Arbeitsplätze.

Sachsen Wirtschaftsminister Martin Dulig sagt zur HIC-Bewerbung: »Der Freistaat Sachsen verfügt über exzellente Kompetenzen im Bereich der Brennstoffzellentechnologie. Daher begrüßen wir die sächsische Bewerbung um das nationale Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen des BMVI außerordentlich. Das sächsische Wirtschaftsministerium verfolgt eine klare Strategie in Bezug auf den Einsatz von Wasserstoff. Wir wollen beispielgebend für den Einsatz von Wasserstoff – als Baustein für nachhaltige Mobilität und für die Defossilisierung der Industrie – sein. Das ,Hydrogen and Mobility Innovation Center‘ ist aus meiner Sicht hervorragend dafür geeignet, genau diese Vorhaben mit Leben zu erfüllen. Gleichzeitig ermöglicht es jungen Menschen, sich in zukunftsträchtigen Technologien weiterzubilden sowie daran zu forschen. Damit kann das ,Hydrogen and Mobility Innovation Center‘ über die Grenzen von Sachsen hinaus nationale und internationale Strahlkraft entwickeln und mit dazu beitragen, dass sich Sachsen weiter zu einem führenden Standort der Wasserstofftechnologie in Deutschland entwickelt.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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